Wenn man sich aus irgendeinem Grund aus dem Router ausgeschlossen hat, hilft der sogenannte Failsafe-Modus, um die Einstellungen des Routers zurückzusetzen, zu reparieren oder ein komplett neues Image einzuspielen. Im Failsafe-Modus startet der Router mit minimalen Einstellungen. Allerdings ohne graphische Oberfläche.
Dabei handelt es sich um einen Mechanismus der in OpenWrt eigebaut ist. Daher ist auch die Anleitung von OpenWrt zu empfehlen.
Eine Video-Anleitung (für Windows-Nutzer ist) hier zu finden: https://www.youtube.com/watch?v=gtyJO1ZgKDY
Zum Aktivieren muss der Router aus- und wieder angestellt werden. Während des Neustarts des Routers muss dabei zum richtigen Zeitpunkt der Reset-Knopf betätigt werden. Ein mehrfaches betätigen ist daher zu empfehlen, um den richtigen Zeitpunkt nicht zu verpassen. Sonst heißt es Neustarten und wieder probieren.
Ist im richtigen Moment der Failsafe aktiviert worden, blinkt sofort eine der LEDs am Gerät ca. 5 mal die Sekunde.
Als nächstes muss der eigene Computer mit dem Router per Netzwerkkabel
verbunden werden. Der Anschluss ist hierfür eigentlich egal. Das muss dem Computer manuell die IP Adresse 192.168.1.2 (oder höher) gegeben werden. Die Netzwerkmaske ist 255.255.255.0
.
Über die Konsole kann man sich per SSH auf dem Router einloggen:
ssh 192.168.1.1
Unter Windows kann stattdessen PuTTY verwenden werden oder der inzwischen auch in Windows 10 eingebaut SSH-Client.
(Für OpenWrt Releases vor 15.05 musste noch an dieser Stelle telnet verwendet werden.)
Soll nun der Router zurückgesetzt werden reicht es den Befehl firstboot
auszuführen und die Sicherheitsabfrage zu bestätigen. Der Router startet nun wie frisch geflasht.
Um Einstellungen zu ändern müssen diese zuerst wieder mit dem Befehl mount_root
zugänglich gemacht werden:
mount_root
Nun kann mit dem Editor vi
, die Datei auf dem Router editiert/repariert werden, z.B.:
vi /etc/config/network
Die Bedienung von vi
ist jedoch gewöhnungsbedürftig. Eine Anleitung
für Neulinge wird empfohlen.
Um ein neues Image aufzuspielen, muss dieses auf den Router in das Verzeichnis /tmp kopiert werden. Dieses Verzeichnis ist Teil des RAM-Speichers und hat genug Platz.
Dafür eigenen sich zwei Ansätze:
- kopieren per SCP bzw. PuTTY
- kopieren mit wget und eigenem Webserver
PuTTY bietet sich bei Windows-Systemen an, wget bei Linux-Systemen.
Um sich mit PuTTY zu verbinden, wird über die bestehende Konsole (z.B. wie oben beschrieben per telnet) der SSH-Server auf dem Router gestartet:
/etc/init.d/dropbear start
Nun sollte ein Zugang per PuTTY möglich sein. Die Zieladresse ist 192.168.1.1, der Benutzername root und das Passwortfeld muss leer gelassen werden.
Mit PuTTY kann jetzt auch per SCP (Secure Copy) das neue Image vom eigen Rechner in das Verzeichnis /tmp des Routers kopiert werden können.
Funktioniert die Methode mit PuTTY/SCP nicht, kann lokal ein Webserver gestartet werden. Ein einfacher Webserver kann gestartet werden, indem im Verzeichnis mit dem neuen Image, der Python Web-Server gestartet wird:
python -m SimpleHTTPServer
Auf dem Router kann das Image nun per wget heruntergeladen werden (hier für einen wr1043 v1):
cd /tmp/
wget http://192.168.1.2:8000/openwrt-ar71xx-generic-tl-wr1043nd-v1-squashfs-sysupgrade.bin
Ist das neue Image auf dem Router, kann nun geflasht werden:
sysupgrade -n openwrt-ar71xx-generic-tl-wr1043nd-v1-squashfs-sysupgrade.bin
Der Router sollte nun mit dem neuen Image geflasht werden und dann neu starten.